Joseph Beuys wollte die Kunst demokratisieren. Von 1965 bis 1986 hat Beuys insgesamt 557 Multiples hergestellt. Multiples, das sind in Serie hergestellte Objekte, Grafiken, Buch- und Filmeditionen. Jedoch sind sie jeweils keine Kopien eines Originals, sondern selbst lauter Originale.
Die Idee dahinter war nicht Geld zu verdienen. Ihm ging es, wie so vielen seiner Künstlerfreunde, darum, Kunst zu demokratisieren. Die in Serie hergestellten kleinen, dreidimensionalen Kunstwerke konnten zu einem günstigeren Preis verkauft werden, als das bei Unikaten möglich war. Mit den Multiples wollte er seine Kunst einem breiteren Publikum zugänglich machen, da sie sich, zumindest in der Anfangszeit, viele Menschen leisten konnten.
Außerdem sah Beuys im Multiple nicht nur das Objekt selbst, sondern auch eine Möglichkeit, seine Ideen zu transportieren. Durch die Verwendung von in Serie hergestellten Objekten war es ihm Möglich viele Menschen zu erreichen. Nicht zuletzt deswegen sah er wohl das Multiple als ideales Medium für seine Kunst.
Das Multiple "Ich kenne kein Weekend" besteht aus einem schwarzer Aktenkoffer, bestückt mit einer Maggi-Flasche und einem gelben Reclamheftchen der Kantschen "Kritik der reinen Vernunft". 60 Exemplare sind 1971/72 realisiert worden. Der Koffer kostete damals 400 Mark, heute liegt der Preis bei über 18 000 Euro.
Das Speedprojekt "Joseph Beuys DIY" entstand an der udk Berlin und greift humorvoll den Gedanken wieder auf, die Objekte und Ideen von Beuys für jedermann verfügbar zu machen. Denn die "Multiples sind auf jeden Fall Beuys 'Ideenträger' und diese Objekte funktionieren heute auch ohne die Aura von Beuys, der als so volksdemokratischer, naturbewusster Künstler geradezu der Mann der Stunde ist." 1